|
Kohlruss Käfer ( 1952 )
Käfer-Kreuzung
Wien
in der kurzen Nachkriegszeit: Die Karosseriefirma von Hans Kohlruss
fasste den Entschluss, aus der Vielzahl der noch aus der Kriegszeit
übrig gebliebenen VW Typ 82, Kübelwagen mit der ebenfalls
noch vielfach vorhandenen Steyr 50 bzw. Steyr 55 – im Volksmund
Steyr-Baby genannt – einen eigens aufgebauten Personenwagen
zu schaffen. Diese Kombination war deswegen möglich, da beide
Fahrzeuge einen annähernd gleichen Radstand hatten und während
vom VW das Fahrwerk und der Motor meistens noch verwendbar waren,
hingegen die Karosserie kaputt war, konnten hingegen die Karosserien
des Steyr-Fahrzeugs meist noch gebraucht werden, da die meisten
Autos durch Motor- oder Getriebeschaden liegen geblieben waren.
Diese Mixtur ergab aber das Problem, dass der VW-Motor im Heck
saß, während der Steyr-Baby seinen Antrieb unter der
vorderen Haube hatte. Als Lösung spendierte Hans Kohlruss
dem VW-Motor ein zusätzliches Gebläse unter seiner neuen
Steyr-Haut. Der Wiener Karosseriebauer schuf mit seiner Schöpfung
in den ausgehenden 1940er und frühen 1950er Jahre einen Wagen,
der gerade die Bedürfnisse derjenigen Leute befriedigen konnte,
die bereit waren, dafür etwas mehr Geld auszugeben. Umfangreiches
Zubehör wie Radio oder innen beleuchtete Rückspiegel
sowie diverse optische Unterschiede in seinen Modelle zeugen von
der Individualität und der hohen kreativen Handwerkskunst
des Wieners.
Für
diese Handwerksarbeit ließ sich der Carosserie- u. Fahrzeugbau
Hans Kohlruss fürstlich entlohnen. Bekannt ist, dass im Jahre
1952 ein Wagen für 55.000 Schilling verkauft wurde, was einem
damaligen Kaufpreis von 8.000 DM entsprach. Zum Vergleich: Ein
originaler VW-Käfer stand ab 1.1.1954 in der Exportversion
dagegen für fast schon bescheidene 5.150 DM bei den Wolfsburger
Händlern.
Heutzutage
gehörte der Kohlruss-Mix von VW Typ 82 und Steyr 50 bzw.
Steyr 55 zu den ganz seltenen Exemplare der Automobilgeschichte
Kohlruss Käfer ( 1952 )
Crossbreeding
the Beetle
Vienna in the short post-war period: The body work company of
Hans Kohlruss came to the conclusion to create a specially constructed
passenger car from the variety of the remaining VW type 82, a
Kübelwagen with a widely available Steyr 50 or Steyr 55 -
known in popular parlance as the Steyr Baby. This combination
was therefore possible, as both vehicles had nearly the same wheel
base, and the chassis and engine of VW usually could be used.
However the car body was damaged, but the car bodies of the Steyr-vehicle
could mostly be used, as most vehicles had a technical breakdown
in engine or transmission. But this mixture caused a problem as
the VW-engine was in the rear and the Steyr Baby had its motor
under the front bonnet. As a solution, Hans Kohlruss was giving
the VW-engine an additional blower under the new Steyr skin. The
car body constructor from Vienna was creating a vehicle in the
late 1940s and early 1950s, which was satisfying the needs of
those people who were prepared to pay more money. Extensive accessories
like radio or inside illuminated rearview mirrors as well as diverse
optical differences in his models are showing individuality and
a great and creative craftsmanship of the Viennese.
The bodywork and automotive constructor, Hans Kohlruss, was royally
paid for his craftsmanship. It is well-known that in 1952 a vehicle
was sold for 55.000 Schilling that was a purchase price of 8.000
German Mark. Just for comparison: From 1st of January, 1954, an
original VW Beetle was offered in the export version by the dealer
in Wolfsburg for modest 5.150 German Mark.
Nowadays the Kohlruss mixture of the VW type 82 and Steyr 50 or
Steyr 55 belongs to the very rare examples of the automobile history.
|
|